Was ist CBD – wie wird es gewonnen, was macht es?

Ist CBD die neue Wunderdroge, Superfood, Energylieferant, was genau macht man damit und welche Eigenschaften besitzt es? Diesen Fragen gehen wir mit einer neuen Artikelreihe nach. Nummer Eins: Was ist CBD eigentlich?

Cannabidiol, kurz CBD genannt, ist eine chemische Substanz, die aus der Hanfpflanze Cannabis Sativa extrahiert wird. Schon seit über 8000 Jahren steht Hanf auf der Liste der Heil- und Nutzpflanzen, bis er plötzlich zu Beginn des 20. Jahrhunderts als Rauschgift klassifiziert und in die Kriminalität katapultiert wurde.

Ist CBD ein Rauschgift?

Tatsache ist, dass CBD zwar aus einer ähnlichen Pflanze gewonnen wird, wie die Freizeitdroge Marihuana. Die aktiven Bestandteile von Cannabis Sativa, auch indischer Hanf genannt, heißen Cannabinoide. Über 100 verschiedene Cannabinoide wurden aus dem Gemeinen Hanf extrahiert und identifiziert.

Die beiden wichtigsten und in der Pflanze am häufigsten vorkommenden Cannabinole sind Tetrahydrocannabinol, kurz THC und Cannabidiol, CBD. THC ist ein Bestandteil der weiblichen Hanfpflanze mit psychotroper Wirkung, der „high“ macht und illegal ist. Beschlagnahmtes Marihuana enthielt zwischen 3 und 22 % THC, durchschnittlich waren es circa 10 %.

Cannabidiol ist das am zweithäufigsten auftretende Cannabinoid im Hanf, hat jedoch keine psychotrope Wirkung. CBD wirkt also nicht berauschend, bringt jedoch eine ganze Palette von gesundheitlichen Vorteilen mit sich.

Im Gegensatz zu Tetrahydrocannabinol, fällt Cannabidiol nicht unter das Betäubungsmittelgesetz und ist daher auch im Handel (Supermärkte, Drogeriemärkte) in verschiedenen Formen erhältlich. Es hat auch keinen negativen Einfluss auf Fahrvermögen und Konzentrationsfähigkeit. CBD wird aus legalem, industriellen Hanf gewonnen, der laut Gesetzgeber nicht mehr als 0,2 % THC enthalten darf.

Anwendungsmöglichkeiten in der Medizin

Die medizinischen Anwendungen von CBD sind sehr mannigfaltig und die positiven Eigenschaften von CBD, wie auch die klinischen Wirkungen anderer Inhaltsstoffe der Hanfpflanze werden weiterhin intensiv erforscht.

Bisher ist bekannt, dass CBD entzündungshemmend und krampflindernd ist, sowie gegen Ängste, Panikattacken und Übelkeit wirkt. Des Weiteren kann es angeblich beim Entzug von Rauschgiften, auch beim THC (Marihuana) Entzug erfolgreich eingesetzt werden. Es verringert laut Berichten die Entzugserscheinungen und scheint auch den Nikotinentzug zu erleichtern.

Die entzündungshemmende Wirkung wird von Patienten mit chronischen und akuten Entzündungen und Schmerzen bestätigt. Laut verschiedener Erfahrungsberichte von Betroffenen zeigt Cannabidiol einen hervorragenden therapeutischen Effekt. Schmerzpatienten berichten, dass sie dank CBD die Dosis der Schmerztabletten verringern konnten, bzw. komplett auf Mittel wie Ibuprofen, die bekannt für ihre Nebenwirkungen sind und sogar mehrfach zu Todesfällen führten, verzichten konnten.

Für Akne und andere Hauterkrankungen, wie Ekzeme, Neurodermitis und Psoriasis erwiesen sich lokal aufgetragene Salben und Cremes als hilfreich. Auch auf gesunder Haut zeigen CBD Cremes eine positive Wirkung, denn sie verhindern übermäßige Talgproduktion und führen dadurch zu einem klareren, ebenmäßigen Hautbild, daher gibt es auch zahlreiche Kosmetika mit CBD als Wirksubstanz.

Da Cannabidiol nachgewiesenermaßen in der Lage ist, Stresshormone zu reduzieren, können sie eine positive Rolle beim Management von Stress, Burnout, Angst oder Unruhe spielen und zur Stressreduktion beitragen. Auf demselben Mechanismus beruht die Besserung von Schlafstörungen. Eine abendliche Dosis von 10 Tropfen CBD wirkt angstlösend, beruhigend, entspannend und entkrampfend und kann sowohl das Ein-, wie auch das Durchschlafen fördern.

Cannabidiol ist aufgrund seiner antioxidativen Eigenschaften ein hochpotenter Radikalfänger und schützt dadurch sowohl das menschliche Erbgut, als auch die Zellen des Körpers vor Schädigungen. Aus diesem Grund wird CBD auch oft bei Autoimmunerkrankungen wie Morbus Crohn, Colitis Ulcerosa, Multipler Sklerose oder Fibromyalgie erfolgreich eingesetzt.

Ist CBD ein Medikament?

Source Jcomp

Prinzipiell ist CBD kein Medikament, sondern gehört in die Gruppe der Nahrungsergänzungsmittel. Die einzige Ausnahme ist  Epidiolex, das seit Kurzem in den USA zur oralen Behandlung von bestimmten Epilepsieformen (Lennox-Gastaut-Syndrom, Dravet-Syndrom) zugelassen wurde. Ein Zulassungsverfahren läuft nun auch in Deutschland.

Diese beiden Formen der Epilepsie sind zwar selten, treten aber vor allen bei Kindern auf und sprechen auf herkömmliche Anti-Epileptika nicht an. Die Einnahme von Epidiolex führte laut wissenschaftlichen Studien zu einer statistisch signifikanten Verminderung der Krampfanfälle pro Monat.

Nebenwirkungen von CBD

Wie bei jeder wirksamen Substanz kann es auch bei CBD zu unerwünschten Nebenwirkungen kommen, obwohl CBD Produkte sehr gut verträglich und arm an Nebenwirkungen sind. Sie treten zwar äußerst selten auf, kommen jedoch vor. Dazu gehören: Müdigkeit, niedriger Blutdruck, Schwindelgefühle, erhöhte Reizbarkeit, Mundtrockenheit und verminderter Appetit.

Interessanterweise wird dem Cannabidiol ein positiver Einfluss auf Schlaflosigkeit zugeschrieben, andererseits kann dieselbe Insomnia auch als Nebenwirkung von CBD auftreten. Doch das ist nicht wirklich überraschend und kommt bei vielen Medikamenten vor. Beispielsweise können auch Antidepressiva als Nebenwirkung Depressionen hervorrufen.

In den meisten Fällen sind die Nebenwirkungen auf eine zu hohe Dosis zurückzuführen. Als Erste Hilfe empfiehlt es sich daher, die Dosis zu reduzieren, bis die individuell richtige Dosis gefunden ist. Wenn die Probleme trotz Verminderung der Dosis anhalten, sollte das mit einem Arzt besprochen werden.

Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln

Außer Nebenwirkungen gibt es auch Wechselwirkungen, also Einflüsse, die CBD auf andere Medikamente hat. CBD wirkt auf verschiedene Enzyme im Körper, die beim Abbau von Medikamenten eine wichtige Rolle spielen. Dadurch kann es vorkommen, dass Medikamente stärker wirken oder es länger dauert, bis sie im Körper abgebaut werden. Den größten Einfluss haben die Cytochrom-P450-Enzyme. Es bestehen daher Wechselwirkungen mit Blutverdünnern, Blutdruckmedikamenten, Gerinnungshemmern, manchen Schmerzmitteln, Betablockern und Calziumantagonisten, Antihistaminika und vielen anderen Medikamenten.

Wer Medikamente nimmt, sollte sich auf jeden Fall vor Beginn der Einnahme oder Applikation von CBD mit einem Arzt in Verbindung setzen und abklären, ob irgendwelche der regelmäßig einzunehmenden Medikamente mit CBD in Wechselwirkung stehen. Auch wenn es sich bei Cannabidiol um ein natürliches, scheinbar harmloses Ergänzungsmittel handelt, ist ein Vorgespräch mit einem Arzt stets zu empfehlen.

In welchen Formen gibt es CBD?

Cannabidiol wird in vielen verschiedenen Formen angeboten. Am häufigsten wird es wohl als CBD Öl angewendet. Doch auch hier gibt es zwei Möglichkeiten: das CBD Öl selbst, das in Tropfenform eingenommen wird oder CBD Kapseln, bei denen das CBD Öl in Gelatinekapseln verpackt ist. Das CBD Öl wird unter die Zunge getropft und über die Mundschleimhaut relativ schnell absorbiert.

Ein oft angesprochener Nachteil ist der gewöhnungsbedürftige Eigengeschmack und der bittere Nachgeschmack des CBD Öls, den viele Menschen als unangenehm empfinden. Für diese empfiehlt sich die Kapselform, da der Geschmack dank der Kapselhülle nicht spürbar ist. Auch die Kapseln haben einen Nachteil: es dauert länger, bis die Wirkung eintritt, da die Hülle erst im Magen aufgelöst werden muss, bevor das CBD in den Körper aufgenommen werden kann, was um einiges länger dauert, als bei der direkten Applikation auf die Mundschleimhaut.

Seltenere Darreichungsformen sind:

  • CBD-haltige Nutzhanftees
  • CBD Liquid, das mit E-Zigaretten geraucht wird
  • CBD Kristalle, die direkt verzehrt oder über Verdampfer inhaliert werden, außerdem können die Kristalle in Speisen und Getränken verarbeitet werden (Joghurt, Kuchen, etc.)
  • CBD Salben, Cremes und Pasten zur örtlichen Anwendung auf der Haut
  • CBD Kosmetik für die tägliche natürliche Hautpflege
  • CBD Kaugummis, die nur eine sehr geringe Dosis CBD enthalten
  • CBD Pastillen mit einer sehr geringen CBD Dosis

Wie erkennt man qualitativ hochwertiges CBD Öl

Da CBD als Nahrungsergänzungsmittel nicht so strikten Kontrollen und Test unterliegt, wie ein Medikament, kann es schwierig sein, ein Qualitätsöl zu erkennen. Achten Sie genau auf die Packungsangaben. Vor allem der Gehalt an THC sollte den Käufer interessieren. Laut Gesetzgeber ist der höchst zulässige Gehalt an THC 0,2 %. Ein Prozentsatz, der keineswegs eine psychotrope Wirkung (Highness) erzeugen kann. Die meisten Produkte haben jedoch einen noch niedrigeren Gehalt an THC.

Handelt es sich bei dem Produkt um CBD oder CBDa? CBDa, die CBD Säure (Acid) ist eine Vorstufe von CBD und eigentlich die Substanz, die direkt in der Pflanze enthalten ist. Erst durch bestimmte chemische Prozesse, die sogenannte Decarboxilierung, und Filterung wird CBDa im Pflanzenmaterial aktiviert und in reines CBD verwandelt. Es versteht sich also von selbst, dass CBDa Produkte billiger in der Herstellung sind und daher auch billiger verkauft werden können. Viele CBD Präparate enthalten auch CBDa in unterschiedlichen Mengen. Als Faustregel gilt: je mehr reines CBD in einem Produkt enthalten ist, desto umfassender ist auch die Wirkung.

Lassen Sie sich nicht von Billigangeboten aus Asien locken, denn hier kann es sein, dass die Reinheit unter dem erwarteten Standard liegt und der THC Gehalt wesentlich höher ist, als die europäische Gesetzgebung es zulässt. Produkte von seriösen Herstellern werden aus zertifiziertem europäischen Faserhanf mit geringem, bis fast unmessbarem THC Gehalt hergestellt. Seriöse Hersteller bieten auch Einblick in ihre Analysedaten und listen auf, ob das Produkt vegan oder vegetarisch ist, ob es aus biologischem Anbau stammt und ob das Produkt GMO-frei ist. Auch positive Kundenbewertungen können bei der Auswahl von hochqualitativem CBD hilfreich sein.